22.02.2022 | Aktuelles

Schütteln, Kratzen, Kopfschiefhaltung

Ohrenentzündungen treten bei Hund und Katze häufig auf. Nicht selten haben die Tiere und ihre Halter bereits eine lange Leidensgeschichte hinter sich, wenn sie zu uns kommen. Häufig wurden schon verschiedene Ohrreiniger appliziert und nicht selten auch bereits Antibiotika, Entzündungshemmer etc. Trotzdem leiden die Tiere immer wieder unter dieser schmerzhaften Erkrankung und die Besitzer fragen nach Ursachen, auf der Suche nach einer langfristigen Lösung. Die Ohrenentzündung ist eine Multi-Faktoren-Krankheit, d.h. sie wird durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren begünstigt und dann durch ein primäres Ereignis ausgelöst. Wir unterscheiden:

prädisponierende Faktoren

d.h. eine genetische Veranlagung für z.B. stark behaarte Gehörgänge bei Pudel oder Schnauzer, anatomisch ungünstig angelegte, zu enge Gehörgänge z.B. bei Bulldoggen oder Cockern oder schlecht belüftete Hängeohren, wo sich vermehrte Feuchtigkeit negativ auswirkt… aber auch falsche Pflege z.B. durch regelmäßigen Einsatz von austrocknenden Ohrreinigern.

primäre (auslösende) Faktoren

wie Allergien, Futtermittelunverträglichkeiten, aber auch Fremdkörper (Getreidegrannen) oder Parasiten (z.B. Milben) sowie Infektions-, Stoffwechsel- oder Autoimmunerkrankungen.

sekundäre Faktoren

wie Infektionen durch Bakterien und/oder Hefepilze, welche in einem bereits geschädigten Ohr oder in Kombination mit anderen Auslösern eine Ohrenentzündung hervorrufen.

perpetuierende (aufrechterhaltende) Faktoren

die nach Beseitigung des Primärfaktors Entzündungsprozesse weiter unterhalten und u.U. für ein langanhaltendes Problem sorgen. Dies sind Trommelfellverletzungen, Wucherungen im Gehörgang etc. Wir haben es hier also mit einem komplexen Krankheitsgeschehen zu tun, welches zwar durch Applikation unspezifischen Spüllösungen und lokaler Eingabe von Drei-Komponenten-Präparaten (Antibiotika + Anti-Pilzmittel + Kortison) nicht selten kurzfristig gelindert wird, jedoch ohne eingehende Diagnostik nicht gezielt behandelt und damit langfristig auskuriert werden kann. Sollten Sie also bei Ihrem Tier Symptome einer Ohrenentzündung feststellen, nehmen Sie bitte Abstand von der Eingabe irgendeines Präparates bevor nicht geklärt ist, was die Problematik ausgelöst hat! Die Untersuchung einer Tupferprobe z.B. bringt Aufschluß. Ihrem Liebling und Ihnen bleibt somit wahrscheinlich ein langer Leidensweg erspart.

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